Dieses Jahr wird Berlin 775 Jahre alt und wir wollen mit der Sicht einer afrodeutschen Künstlerin einen thematischen Bezug zu diesem Jubiläum beitragen.
Verschwinden als ein Prozess. Schon nach 1989 begann Manuela Warstat neben ihren malerischen Arbeiten eine poetische Dokumentation der Veränderung der Stadt ihrer Lebensmitte. Die Auguststraße ist für unsere Ausstellung ein Teil dieser fotografischen Reihe. Verfall garniert mit Einschusslöchern. So zeigt sich auch die Berliner Mauer am Spreeufer, die Manuela in einem Video festhielt.
Über einen Zeitraum von zwei Jahren beobachtete die Zeugin den Rückbau und Abriss vom Palast der Republik auf dem ehemaligen Schlossplatz in Berlin und dokumentierte, für die Ausstellung komprimiert, eine kleine, aussagekräftige Serie. In unmittelbarem Zusammenhang steht das abgebaute Monument von Karl Marx und Friedrich Engels, das Marx-Engels-Forum.
Die rasanten Veränderungen am Wohnort der Künstlerin Tiergarten Süd und dem direkt angrenzenden Schöneberg reizten die Fotografin zu einer ungewöhnlichen Herangehensweise an einen verstorbenen Nachbarn. Das bauliche Umfeld der ehemaligen Wohnung von Walter Benjamin in der Kurfürstenstraße porträtiert das ihn Umgebende. |