Eine sehr schlichte Ausarbeitung zeigt einen Mann mit dem hohen Perlenkragen der Benin-Kultur. In einer Hand hält er den Zügel, in der anderen einen Stab mit nicht zu definierendem Zweck. Er sitzt auf einem Pferd oder, was mit der damals neuen Präsenz von Portugiesen zu tun haben könnte, einem Muli. Kurze Beine und lange Ohren sprechen für diese ungewöhnliche Möglichkeit. Die Pferdekultur des Nordens des heutigen Nigerias, konnte nie in größerem Umfang in den Süden vordringen, da klimatische Bedingungen dies erheblich erschwerten. Zaumzeug des Vierbeiners lassen sowohl einen Einfluss der Haussa-Reiche als auch einen Import der Portugiesen als Vermutung zu. Schulterband und ein kurzer Rock könnten ebenso den Portugiesen zugeschrieben werden.
Das Pferd steht auf einem typischen rechteckigen Sockel mit einer Aussparung in der Mitte. Die ganze Skulptur hat eine Ausgrabungspatina, die nur gereinigt wurde, aber nicht oberflächenbehandelt. Alter und Patina lassen die Vermutung zu, dass es sich um diesselbe Ausgrabungsstätte handelt, wie der portugiesische Reiter auf der nächsten Seite. |