in der Vitrine liegen diverse Multiples von Pierre Granoux und einige Exponate der Ausstellung Perlenarbeiten von 1920 bis 1970 aus Südafrika, DVD's von Ingrid Mwangi und kleine, altafrikanische Exponate. Rechts an der Wand eine Craquellage von Tayou.
Auf dieser Seite möchte ich das Verhältnis zu Ralf Schmerberg und die Rolle der Galerie bei seinem Erfolg etwas beschreiben.
Nachdem von 1992 bis 94 das sehr erfolgreiche Fotoprojekt der Stamm der weissen Krieger mit meiner Kooperation ausgearbeitet wurde, sollte sich 1995 der Film Hommage á noir als neue Erfolgsgeschichte anschließen. Für Ralf tat ich als Galerist etwas ungewöhnliches. Ich war ein Bestandteil der Entwicklung als Berater und war partikularer Produktionsleiter. Besonders die Filmproduktion stellte mich vor ungewöhnliche Herausforderungen, weil ich, zuerst in meiner beruflichen Doppelrolle und dann als Troubleshooter zwischen Kameruner Interessen und denen des Drehteams bis an den Anschlag gefordert wurde.
In unglaublich verdichteten Tempo arbeitete Ralf in bewundernswerter Professionalität und schleuste eine vierzehnköpfige, hoch motivierte Gruppe durch ganz Kamerun. Danach hieß das Resultat: etwa 20 internationale Preise und der Film läuft und läuft und läuft.
Förderer der Projekte waren neben vielen anderen Rezzo Schlauch und Prof Kurt Weidemann. Auf Kameruner Seite ist Maître Bernard Muna zu nennen, der den Film erst möglich machte und schon vorher für die Eröffnungsrede vom Stamm eigens aus Kamerun anreiste. Dr. Uschi Eid sorgte für einige schöne Aufführungen wie die im Paul-Löbe-Haus des Bundestags und erst kürzlich machte Ingrid Mwangi den Film zur Arbeitsgrundlage für einen ersten Video- und Filmworkshop in Nairobi mit dem dortigen Goetheinstitut.
Zweifellos ist es für einen Galeristen eine ganz besondere Sache, so stark in eine Erfolgsgeschichte eingebunden gewesen zu sein. Wie bei einigen der von mir vertretenen Künstler wandelte ich mit Ralf Schmerberg auf einem, oder besser, auf mehreren Grenzpfaden. Bei den Werbern ist er Künstler, bei den Künstlern ist er Werber. Den Einen ist er populistisch, den anderen zu provokativ. Er holt die Ethnologie ins Foto, ästhetisiert und brüskiert, doch, was die einen als blasphemisch empfinden ist anderen Kult in Reinform. Kein Künstler im Programm der fruchtbarer polarisiert und dadurch abendfüllende Diskussionen auslöst.