Sehr geehrte Damen und Herren, nachdem die Eröffnungsreden der letzten Ausstellung von der Gattin des deutschen Bundespräsidenten Frau Christina Rau und der Präsidentin des Goethe-Instituts Frau Prof. Jutta Limbach gehalten wurden, muß ich Sie heute bitten, weniger Publicityträchtig mit mir Vorlieb zu nehmen. Den Mangel an gesellschaftlicher Außenwirkung versuche ich mit Fachkompetenz wieder einzuholen. Wie angekündigt möchte ich Ihnen mit meiner Einführung einen Überblick über Beteiligungen und Entwicklungen der hier ausgestellten Künstler geben. Einige erwähnenswerte Hinweise über andere Künstler der Galerie sind sicherlich auch sehr interessant für Sie. Diese Einführung ist deshalb von Bedeutung, weil, gemessen an anderen Kontinenten, die Kunst aus Afrika noch immer starke Akzeptanzschwierigkeiten hat. Wenn ich dies sage, werden sich einige Besucher wundern, die mich in den letzten Jahren immer wieder mit dem Slogan "es geht voran" gehört haben. In vielen Interviews in Presse und Rundfunk beschrieb ich die Entwicklung und Plazierung verschiedener Künstler aus Afrika sehr positiv. Was die Reaktion eines breiten Publikums angeht ist dies auch so. Ebenso erfreulich ist der Blick auf die Viten einiger Künstler. Weltweit die besten Häuser tauchen in einer beeindruckenden Häufigkeit auf. Wo es nicht stimmt, sind die Marktplazierungen; sprich, beim Geld. Hier kommt man nicht umhin, den großen deutschen Sammlern pauschal mehrere Dinge vorzuhalten. Das Erste ist Feigheit. Überall liest man von "wagemutigen" und "risikobereiten" Ankäufen junger Künstler. Schauen Sie mal genau hin: Es sind fast immer Schüler berühmter Professoren, die von namhaften Galerien vertreten werden und meistens sind die Neuentdeckungen so jung auch nicht mehr. Das zweite ist Einfalt. Um in die politische Sprachkiste zu greifen: Das Kapital ist eurozentristisch. Ob Institutionen oder private Sammlungen, noch immer spielt sich fast alles auf dem breiten Kulturstrom Mitteleuropa - Nordamerika ab. Ausnahmen entstehen nur da, wo lange genug propagandistisch vorgearbeitet wurde wie am Beispiel China zu sehen, wo nach langsamer Öffnung hin zum westlichen Markt hochkarätige Wirtschaftsbeziehungen zu greifen beginnen und parallel dazu auch die Bereitschaft wächst, sich als Käufer von Kunst zu engagieren. Afrika, mit mittlerweile nur noch etwa 0,8% am Welthandel beteiligt, hat in dieser Entwicklung also schlechte Karten. Mit einer Ausnahme: Traditionelle Kunst aus Afrika mit alter europäischer Sammlungspovenienz wird immer höher gehandelt, weil man sicher weiß, daß eine bestimmte Qualitätsmarge so gut wie ausgestorben ist. Wertsicherheit toter Künstler also. In einer Kolumne vor zwei Jahren schrieb ich, "nach 12 Jahren Galeriearbeit habe ich noch keine einzige Arbeit eines zeitgenössischen Künstlers und geschweige die einer Künstlerin an eine öffentliche Sammlung verkauft". Dies gilt bis heute, November 2003, immer noch. Anstelle litaneiartig geführter Sonntagsreden über Integration ausländischer Mitbewohner zu führen oder ihnen zu lauschen, sollte man über einen Prozess der allgemein als Denken bezeichnet wird, mal genauer recherchieren wie das geht. Aus der Sicht der Kunst heißt die Antwort schlicht, daß Arbeiten verschiedener Nationalitäten gemäß ihrer Wertigkeit adäquat in Sammlungen integriert werden. Wenn ein afrikanischer Name neben einem aus Kanada, aus Dänemark und Korea steht, hat dies mit Achtung und Respekt zu tun - und dies sollte ungezwungene Normalität sein. Statt dessen ist Normalität, wenn Nasalbarde Herbert Grönemyer auf den grandiosen Gedanken kommt, publikumswirksam seinen Hintern volksdümmlich mit afrikanischem Tamtam in der Tagesschau kreisen zu lassen um uns dann mit "Helft Afrika" den Markt wieder kaputt zu machen. Ob diese Hilfsapelle, von denen die meisten den mir bekannten afrikanischen Intellektuellen aus vielen Gründen ein Dorn im Auge sind, nun sinnvoll seien oder nicht, möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail ausführen. Schaden tut es uns, den Künstlern und den Galeristen auf jeden Fall. Dieser Schaden hat eine ähnliche Ursache wie die für uns kontraproduktive Wirkung einer Documenta XI. Die Wahrnehmung der hiesigen Öffentlichkeit in Bezug auf Afrika impliziert zunächst immer noch vorrangig zwei Dinge. Katastrophe und Mitleid. Die Documenta bombardierte uns mit einem pseudopolitischen Inferno von Katastrophen, verwackelt dokumentarisch auf soziokulturellem Vorstadtniveau und in CNN-Bildern präsentiert. Ein nicht eingehaltener, vollmundig angekündigter Intellektualismus enttäuschte. Fazit: Außer trostloser Langeweile wird von dieser Documenta nicht viel in Erinnerung bleiben. Bei uns in Deutschland wurde voll die Betroffenheitsfraktion der schreibenden Zunft und die Gutmenschenpartei in den Institutionen anvisiert. In der Außenwirkung blieb resultierend Mitleid hängen, der große Repressionsmechanismus der Neuzeit. Die Geschäfte wurden derweil in New York gemacht, während die Documentabesucher betroffene Gesichter vor Videoprojektionen bekamen. Wenn mit dem Namen Afrika Hilfsbedürftigkeit und Mitleid assoziiert werden, können Geschäftsbeziehungen nicht Normalität werden. Helft Afrika. Abgesehen von der Arroganz, die in dieser Formel von zwei Dutzend an dieser Kampagne beteiligten Hilfsorganisationen steckt, einem Kontinent helfen zu wollen, ist es nicht unbedeutend zu wissen, dass mit solchen Appellen periodisch 150.000 Arbeitsplätze in Deutschland gesichert werden. Es steht natürlich auch außer Frage, daß in Not geholfen werden muß. Mit meinen Spitzen wende ich mich lediglich gegen eine Hilfsindustrie, die im Ganzen schon sehr bizarre Formen angenommen hat. Wie unzeitgemäß, überheblich und damit dumm viel von diesem ganzen Mitleidsgehabe ist, werde ich Ihnen an einem Beispiel erläutern, das ebenfalls mit Hilfe zu tun hat. An einer Benefizinitiative, die ich selbst, ganz entgegen meiner sonstigen Haltung, unterstütze. Der Children's Fund von Nelson Mandela. Auch er ist in dieser Ausstellung mit einigen Arbeiten zu sehen. Im März dieses Jahres zeigte ich den ersten Zyklus von mehreren Lithografieserien. Von jeweils 500 limitierten und signierten Drucken verkaufte ich in Berlin gerade mal zwei!! Exemplare, was mir in den Augen der in Kapstadt sitzenden Organisatoren nun nicht gerade den Ruf eines Starverkäufers einbrachte. Zwei von fünf Motiven der ersten Serie sind schon ganz ausverkauft. Das Motiv Lighthouse war im Frühjahr für 2.600 Euro angeboten worden. Wenn Sie heute noch eines der wenig verbliebenen im freien Markt kursierenden Exemplare haben wollen, müssen Sie bereits 7.500 Euro bezahlen. Ich freue mich für meine zwei Kunden - und wundere mich über Berlin und das Verhältnis zu Nelson Mandela. Ich wundere mich über die südafrikanische Botschaft, ich wundere mich über die linken Apartheitsgegner, ich wundere mich über die Kunstbanausen in verschiedenen politischen Gremien und ich wundere mich über die traurige Unternehmerkultur. Es wurden mit dieser Aktion nach meiner Schätzung weltweit schon weit über 5 Millionen Euro eingespielt, die aidskranken Kindern zugute kommen und nicht deutschen Arbeitsplätzen. Die Lithografien haben eine enorme Wertsteigerung für die, die sie rechtzeitig kauften. Bruttoumsatz, also noch zu versteuernder Betrag in Berlin - 5.000 Euro. Ergibt 1 Pro Mille. Da wo man von Afrika aus selbst Initiative ergreift, ist es plötzlich nicht mehr so weit her mit Hilfe. Hoffen wir, dass ab heute abend alles anders wird und der Anteil von einem Promille spürbar geändert wird. 46664 war die Nummer des Häftlings Mandela. So heißt auch die Seite des Children's Fund im Internet. Den Link dorthin finden Sie auch auf meiner Aktuell-Seite. Sollten Sie also nicht in der Lage sein die zweite Serie von My Robben Island für 22.000 Euro zu kaufen, können Sie dort auch kleine Beträge für eine ernste Angelegenheit spenden. Im März dieses Jahres zeigte ich die erste Serie, heute Ausschnitte der zweiten. Diese zweite Serie von Lithografien wurde in einer limitierten Anzahl von 350 ausgegeben. Jedes dieser fünf Motive hat drei Blätter. Sie sehen in der Ausstellung zwei der fünf Motive. Ein Statement Mandelas zur Linken, eine kolorierte Zeichnung von Nelson Mandela selbst, sowie eine Fotografie des gemalten Sujets von Grant Warren. Der Preis von 22.000 Euro gilt also für 5 x 3 Lithos ergo 15 Blatt. Noch Mitte Dezember wird von Kapstadt aus auch dieser Kaufbetrag erhöht. Ebenfalls in beachtlicher Geschwindigkeit verkauft und bald vergriffen ist die linke und die rechte Hand Nelson Mandelas, die wir Ihnen heute ebenfalls präsentieren. Doch nun zu den anderen Beiträgen dieser Gruppenausstellung. Neben den Arbeiten von Mandela hängen zwei von der ebenfalls aus Südafrika stammenden und in Berlin lebenden Künstlerin Liz Crossley. Bei der Ausstellung von Liz hatten wir viele neue Berliner Besucher in der Galerie. Schon daran konnte man schnell die lokale Bedeutung von ihr feststellen. Durch ihre gute Beziehung wurden wir denn auch das erste Mal von der Berliner Zeitung wahrgenommen. Über die Arbeit als Künstlerin hinaus, hat sich Liz Crossley immer sehr stark um politisch-soziale Belange gekümmert und sich um den südafrikanischen Nachwuchs bemüht. Mit ihrem Engagement spielt sie eine wichtige Rolle bei der Vermittlung zwischen Südafrika und Deutschland, die Sie, liebe Besucher, heute mit dem Kauf einer Arbeit honorieren dürfen. Die meisten der Arbeiten die von Mai bis Juni bei mir zu sehen waren, reisen die nächsten Tage Richtung Kimberley zu einer Ausstellung. Zeichnungen und Gouachen haben wir in großer Auswahl im Magazin. Ebenfalls im vorderen Raum hängen eine großformatige und zwei kleine Arbeiten von Kwesi Owusu-Ankomah. Kwesi ist eine der solidesten Konstanten in der Galerie. Kontinuierlich wächst sein Bekanntheitsgrad und seine Plazierung im internationalen Markt. Ebenso konstant verläuft seine Preisentwicklung. Wie bei fast allen Künstlern aus Afrika sind die Arbeiten proportional zu seiner internationalen Stellung im Vergleich mit europäischen Künstlern sehr günstig. Um zu untermauern, daß eine große Arbeit wie das momentan ausgestellte Movement No. 19 für 8.000 Euro günstig ist, zähle ich Ihnen eine Auswahl der Ausstellungen diesen Jahres auf: Einzelausstellungen Gruppenausstellungen Daß sein Bruder in Ghana gerade Justizminister ist, dürfte unseren Bestrebungen nach Einbindung der mehr und mehr nach Berlin umziehenden afrikanischen Botschaften in die Vermittlungsarbeit der Kunst sicher trefflich unterstützen. Im Berliner Zimmer sehen Sie eine Arbeit von Chéri Samba, die zusammen mit einer Skulptur von Sokari Douglas Camp zu einem Publikumsmagnet auf der Art Cologne wurde. Ein Selbstportrait auf Nachttopf ist ja auch nicht unbedingt etwas alltägliches. Auch die Arbeit im Eingangsbereich konnten wir als Einlieferung für die Messe und diese Ausstellung bekommen. Der Markt um Chéri Samba ist momentan sehr in Bewegung. Bedingt durch die Preisbestätigung bei einer Sotheby's Auktion pendelten sich die Preise, die bis dahin sehr unhomogen waren, auf einem neuen Niveau ein. Im Laufe diesen Jahres steigerten sich die Arbeiten noch einmal um spürbare Prozentpunkte als bekannt wurde, daß der Schweizer Sammler Pigozzi und sein Einkäufer Magnin eine ganze Reihe Ausstellungen planen, um die Arbeiten der eigenen Sammlung im Wert nach oben zu ziehen. Da Pigozzi dies schon mit Erfolg bei Body Isek Kingelez vorexerzierte, ist es sehr wahrscheinlich, daß Samba noch einmal kräftig steigt, wenn zuerst die Fondation Cartier in Paris und dann die Gagosian Gallery in New York seine Arbeiten zeigt. An der Preissteigerung von Kingelez konnte ich und die Kunden meiner Galerie nicht teilhaben, da mir die strategische Sammlungsintention Pigozzis lange unbekannt war. Bei Samba, der seit drei Jahren fast jede Arbeit von der Staffelei weg direkt an Pigozzi verkauft, bin ich nun aufmerksamer und beteilige mich an diesem schönen Spiel. Ich beschloss, mich auf die älteren Arbeiten zu konzentrieren und habe international verschiedene Sammler angeschrieben und gefragt, ob sie einzelne Werke des Künstlers veräußern möchten. Da fast alle Sammler vor vielen Jahren für einen Bruchteil kauften, ist die momentane Situation günstig für einen Wiederverkauf. So konnten wir neben den Arbeiten der Einzelausstellung, in der schon zwei Werke der berühmten Pariser Show Magiciens de la Terre zu sehen waren, noch einmal vier weitere Bilder aus Sammlungen und Galerien besorgen. Drei davon sind durch viele Abbildungen bekannt. Zwei sehen Sie in der heutigen Ausstellung. Eine solche Dichte wichtiger Arbeiten von Chéri Samba die wir gerade am Lager haben ist eine wirkliche Rarität.
Einmal im Jahr mache ich eine anthropologisch geprägte Ausstellung. Das diesjährige Thema waren Perlenarbeiten der Ndebele, Zulu und Tsonga. Sie dürfte, zu meinem Leidwesen, die am wenigsten beachtete Ausstellung des Jahres gewesen sein. Sehr zu Unrecht wie ich meine. Nach ähnlichen Auffälligkeiten bei den Ausstellungen zu traditioneller Kunst aus Afrika der letzten zwei Jahre habe ich das Verhältnis von Berlin zu Themen dieser Art etwas genauer angesehen und dabei festgestellt, daß diese Stadt darauf bezogen ein ausgemachtes Entwicklungsgebiet ist. Keine Presse, wenig Besucher und diese wenigen fast alle zugereist und nahezu keine Sammlerstruktur. Niemand aus dem Völkerkundemuseum, von dem ich auch sonst wenig höre. Nahezu keinen Verkauf. Höchst seltsam, das Alles. Wir durften uns wundern. Zumal die wenigen Besucher ausnahmslos sehr beeindruckt waren von der Qualität und der Auswahl, die die Johannesburger Galeristin Nicole Krams und ich getroffen hatten. Um so mehr freut es mich, Ihnen heute eine Auswahl meiner persönlich bevorzugten Exponate dieser Ausstellung noch einmal zu zeigen. Da ich für heute nicht so viele Besucher erwartete wie das letzte Mal, habe ich den Raum mit alter Kunst aus Afrika für sie geöffnet, der sonst während Eröffnungen geschlossen ist. Die Perlenarbeiten im mittleren Zimmer weisen Sie ins Mezzanin wo einige der kleinen Arbeiten der Ausstellung in der Vitrine zu sehen sind. Einige der Besucher die häufiger in die Galerie kommen, dürften sich fragen, wann sie denn die Ausstellung mit Frédéric Bruly Bouabré übersehen haben. Die Erklärung ist einfach. Wie einige von Ihnen wissen, organisiere ich auch viele Ausstellungen außerhalb der eigenen Räume und kooperiere mit Galerien, Kunstvereinen und anderen Kulturschaffenden. In dem Zyklus Weltkunstreihe kuratierte ich bei der Galerie Klinger in Görlitz eine Show mit Aboudramane, Owusu-Ankomah und Frédéric Bruly Bouabré. Um diese Tätigkeit von mir etwas ins Licht zu rücken, habe ich den Documentateilnehmer Bouabré mit in diese Ausstellung geholt. Er repräsentiert gewissermaßen die Außenaktivitäten. In Stuttgart hatte ich etwa 10 Firmen betreut, die in unterschiedlichen Zeitabständen mit Künstlern der Galerie Ausstellungen machten. Diese Ausstellungen sind nicht sehr bedeutungsvoll für die Vita der Künstler, aber für deren Geldbeutel. Da ich nach nunmehr drei Jahren in Berlin diese Kontakte kaum mehr betreuen kann und gleichzeitig in Berlin keine neuen bekommen habe, muß ich die Trompete blasen. Bei Betrachtung der Infrastruktur im Städtevergleich erhält Berlin im Bereich Unternehmerkultur eine schlechtere Note. In Stuttgart hatte ein Herr Lothar Späth den Unternehmern erklärt, sie hätten eine Verantwortung gegenüber der Kunst die sie wahrnehmen müßten. Und sie könnten versichert sein, es lohne sich. In Baden-Württemberg werden Sammlungen aufgebaut, Berlin importiert sie. Ein gehöriger Unterschied. Sie sehen heute einen zusammenhängenden Zyklus von 18 Arbeiten des 84jährigen Künstlers und Philosophen. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern haben wir die Arbeiten preislich am unteren Rand festgemacht. Schön wäre es, wenn jemand diese Serie durch einen Ankauf zusammenhalten könnte. Nun zum letzten Künstler der Ausstellung, dem südafrikanischen, in Berlin geborenen Fotografen Jürgen Schadeberg. Er ist noch frisch in der Erinnerung der Galeriebesucher. Eröffnung mit Frau Christina Rau und Frau Professor Jutta Limbach. Kooperation mit dem Goethe Forum und den Goethe-Instituten Berlin und Johannesburg. Zwei ganze Seiten in der Sonntagsausgabe der Morgenpost. Zwei große Artikel im Tagesspiegel, ein großes Foto in der Berliner Zeitung, im Magazin der Lufthansa und in unzähligen Fotozeitschriften wurde auf die Ausstellung hingewiesen. Fernsehen und Rundfunk brachten mehrere Beiträge. Ein erfreulicher Erfolg wie Sie sich vorstellen können. Da die wenigen Exemplare des Bildbands The Black and White Fifties schnell vergriffen waren, haben wir eine Liste für neue Bestellungen aus Südafrika gemacht . Das Buch kostet nicht wie versehentlich in der ersten Liste gedruckt 25, sondern 35 Euro. Bevor ich nun meine Einführung beende, habe ich noch ein paar klein Hinweise, die andere Künstler der Galerie betreffen. Pascale Marthine Tayou reist in Sachen Erfolg immer noch um die ganze Welt, hatte aber trotzdem noch Zeit, Vater zu werden. Sokari Douglas Camp ist in der Endausscheidung des wichtigen Londoner Kunstpreises Fourth Plinth und für ein Kunst-am-Bau-Projekt der Deutschen Welle in Bonn. Im Außenbereich gestalten 5 Künstler und Künstlerinnen stellvertretend für jeden Kontinent eine Skulptur. Um Afrika zu präsentieren bat die Jury die gebürtige Nigerianerin Sokari um einen Entwurf, über den in Kürze entschieden wird. Sie war es auch, von der ich drei Arbeiten an die Sammlung des Ehepaares Elmer auf der Kölner Messe verkaufen konnte und eine Einzelausstellung im Aalener Kunstverein vermitteln konnte. Laura Anderson Barbata beendete vor wenigen Wochen eine Einzelausstellung im Kiscelli-Museum in Budapest und ist gerade in Madrid zu sehen. In beiden Ausstellungen entschied man sich für Arbeiten, die wir vor zwei Jahren in der Landesbank Baden-Württemberg und bei mir ausgestellt hatten. Marie Pittroff zeigt in Görlitz die Installation Lurid. Wie Sie sicher schon mitbekommen haben, entschied sich Lou Reed bei seiner Best-Of-CD New York City Man bei der Bookletgestaltung für sieben Motive von Marie. Im Moment hängt eines davon als Verkaufsposter in ganz Amerika herum. Mit dem Titel "Gaz à tous les Étages !" lieferte Pierre Granoux blaue, emaillierte Metalltafeln mit Aphorismen von R. Krokowski bei der Jury der GASAG ab. die nun einen Gang im berühmten Shell-Haus bereichern. Er überrumpelt den Leser mit surrealen Wortspielen. Ebenfalls aus Berlin und Ihnen vermutlich allen bekannt ist der Filmemacher und Fotograf Ralf Schmerberg. Er ist nun ebenfalls schon über 10 Jahre bei mir im Programm und ich konnte eine unglaubliche Karriere von Anfang an miterleben. Sein letzes großes Werk ist der Film Poem, den Sie an allen Adventssonntagen im Kino International sehen können. Es liegen kleine Plakate aus. Falls Sie einen Platz zum Aushängen haben, dürfen Sie sich gerne eines mitnehmen. Auch wer den Film schon einmal gesehen hat, wird entdecken, daß er beim zweiten Mal an Intensität gewinnt. Ein großer Wurf. Ich bedanke mich für ihr Ohr. Peter Herrmann. November 2003 |