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Kolumnen
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Von Peter Herrmann - veröffentlicht am 13.11.2016 |
2017 - Fortsetzung, Seite 2 |
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Togo, Afrika und das Internet
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Für jemand der im Afrika der Achtziger noch 250 Kilometer weit fahren musste um aus dem Land hinaus telefonieren zu können und mit viel Pech vor der Kabine darauf auch noch drei Tage warten musste, erscheint das heutige Afrika wie ein Wunder. Kreditkarten gehen, Jeder hat ein mobiles Telefon und, die Krönung, es gibt WiFi !!!!
WiFi, also Internet auch auf französisch, gibt es in Cyber-Cafes, in Hotels, in Firmen und, ganz wenig, privat. Neuerdings immer mehr als Kleineinheit zu kaufen ab 30 Cent. Zuerst kauft man bei der Salatverkäuferin, der Kosmetikerin oder in Kneipen seine Telefoneinheiten. Überall, alle 50 Meter können Sie Kommunikation kaufen. Von Frauen. Von etwa 3 großen Anbietern können sie wählen, wobei der Größte in der Hand der Präsidentenfamilie ist. Alle, bis in die entlegendsten Dörfer, partizipieren an dem Geschäft, das 5 von jenen ominösen 7 % des afrikanischen Wirtschaftswachstums ausmacht wie es noch bis 2015 hieß und 3 von rückläufigen 5 Prozent im Jahr 2016. War wohl nichts mit dem afrikanischen Löwen, den Zwangsoptimisten in den Wolken abgebildet sahen. Dieses Wachstum reicht dem durchschnittlichen Togoer, sein Facebook und sein WhatsApp zu nutzen. Wiederum gefühlte 95 % der gesamten Nutzung. Buschtrommel digital. Synchron auf drei gebrauchten Mobiltelefonen. Im Verhältnis zum durchschnittlichen Einkommen unfassbar teuer, aber Niemanden scheint das zu stören.
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Wie funktioniert diese eigentümliche und ganz andere Welt des Internet, die doch eigentlich auf der derselben Technologie basiert wie in Europa? Dieser Artikel gibt Einblick in die Andersartigkeit der Nutzung im allgemeinen, schildert die Tücken bei Empfangen von Emails, beleuchtet die Problematik eines Arbeitsplatzes einer Firma und geht auch noch auf die Auswirkungen ein, die dieses Andere auf die Welt der Kunst hat.
Mit einer kleinen Zahlenkombination transferiert man einen Betrag, einen Forfait, vom Telefonguthaben auf Internetnutzung. Denn nur mit dem funktioniert WhatsApp. 50 MB oder 24 Stunden Nutzung kosten umgerechnet 30 Cent. Ein durchschnittlicher Stundenlohn eines Maurers. Hier denkt zwar kein Mensch in solchen vergleichenden Kategorien, aber es sind so gefühlte 5 Euro. Grob. Europäer nutzen den Spartarif für eine Woche oder einen Monat. Wenn Sie nicht wie bei mir 150 Mails pro Tag abrufen, die Ihr gesamtes Guthaben mit Spam und Werbung auffressen, reicht das um Radio hören zu können und sich das ein oder andere Filmchen geben zu können. Das indigene Radio, das sich über den Telefontarif empfangen lässt, sind brüllende Prediger, predigende Politiker oder die immer gleiche Musik, die alle anderen auch hören, für die die Musiker nichts bekommen. Etwas überheblich ausgedrückt: Eine Zumutung.
Nicht Wikipedia wird genutzt, nicht digitale Zeitungen, kein gutes Wörterbuch, sondern eines das in einem so genannten intelligenten Telefon schon drin ist, aber trotzdem kaum benutzt wird. Auch keine Suchmaschinen. Kein Google-Map oder wie immer auch sich etwas nennt, das man mit Professionalität eines Berufes in Zusammenhang bringen könnte. Keine Diskussionen um Verfolgbarkeit, Nachvollziehbarkeit, Cookies oder Kodierer. War die Welt des Internet für mich bisher ein Instrument der Bildung und hauptsächlich für geschäftliche Nutzung, musste ich nach dem Weggehen aus Deutschland vor über drei Jahren erkennen, dass ich bereits so eine Art Dinosaurier bin und man in Westafrika völlig anders mit dem Medium umgeht. Der Unterhaltungsaspekt den man in Europa bei Nichtinteresse ignorieren kann, steht in Afrika sehr dominant im Vordergrund. Nichts scheint zu gehen ausser Tratsch. Ist in Deutschland die Kommunikation über email aus dem Computer eine geschäftliche Größe, fällt dieser Faktor, den man noch versucht irgendwie durch jpg oder pdf zu verschlüsseln oder mit rechtlicher Absicherungen durch Bestätigung und Gegenbestätigung zu nutzen, in Afrika fast gänzlich weg. Copyright ist hier nie im Gespräch. Einladungen und Werbung wird über SMS und WhatsApp verschickt.
War für mich bisher Computer und Internet die direkte Assoziation, so ist es in Afrika vorwiegend Telefon und Internet. Für mich ist der Hauptspeicher für Korrespondenz selbstverständlich der Computer und an mich gesendete Dateien werden sauber abgelagert und über BackUp's gesichert. Nicht so in Afrika. Man hat im besten Fall mehrere Accounts, zwei auf jedem Telefon und durchaus mal drei Telefone. Diese werden mal verloren, mal geklaut, mal setzt man sich drauf. Gespeichert, also Vorrat angelegt, wird tendenziell nicht. Bestenfalls das, was die Telefongesellschaften als Speicher anbieten. Ein klein wenig Musik. Alles bleibt éphémère. Computer gibt es im Verhältnis sehr viel weniger. Es klingt bizarr, aber der europäisch agrarische Speicher und seine buchhalterische Organisation der alten Zeit spiegelt sich im heute der medialen Welt und die kurzlebige Nutzung Afrikas läßt sich mit ein wenig Phantasie im Nomadischen und Halbnomadischen verorten.
Ist es nicht das Telefon das man benutzen kann, sitzt man in einem Cybercafé. Böse Zungen sagen, das sind die Brutstätten in denen Betrugsbriefe nach Europa vorbereitet werden und Kiddis mit verschwitzten Finger auf den Monitoren rumgrabschen. Auf alle Fälle aber sind es Räume, in denen man sich trifft. Fällt zuhause mal das Netz oder der Strom oder Beides aus, kann man ein Cybercafé für ein paar Cents nützen und kommt noch ins Gespräch mit dem Friseur von gegenüber, der kostenlose Beratung über Formen der Bartstutzung von sich gibt und seine Frau nebenher natürlich auch noch Telefoneinheiten für später verkauft. Doch auch das nicht immer, denn fällt der Strom aus oder das Kabel ist gekappt, müssen Sie in ein Cyber auf der anderen Seite der Stadt fahren.
Was? Internetcafe's? Das gibt es noch? Wurde ich kürzlich in einer Korrespondenz mit Deutschland gefragt. In Mitteleuropa wird flächendeckend eine Gratisnutzung eingeführt während man in Afrika auf alten Plastikstühlen vor genagelten Ablagen aus Holz sitzt, an den Füßen ein Gewirr von verdreckten Kabeln hat und nach Zeit abrechnet. |
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Strom- und Telefonkabel | Lomé - Baguida |
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Wie das menschliche Leben seine Anfänge in Afrika hatte, so beginnt der Kommunikationskreislauf ebenfalls hier mit den Vorkommen von seltenen Erden.
Diese Erden werden gebuddelt von Firmen, die meist keine Steuern zahlen, denn es ist ja nur Dreck. Dass dies Ausbeutung wäre, hört man von nichtregierend Organisierten in der westlichen Welt und von Krawattenträgern aus Afrika, die in die westliche Welt gehen. Meist sind es die, die ohnehin am Export schon verdienen und mit dem Ausbeutungslamento gerne noch mehr verdienen wollen. Dies steht zwar in seltsamem Widerspruch zu den Anliegen der hellen Nichtregierenden, die glauben, Steuern kämen armen Menschen zugute, dennoch bilden beide Gruppierungen eine Allianz. Die sich allerdings kaum durchsetzen kann. Nicht zuletzt deshalb, weil ihnen der Rückhalt der afrikanischen Bevölkerung fehlt, denen diese Form des Problembewusstsein völlig schnurze ist.
Da geht Erde weg und kommt, mit allen Arbeitsleistungen in Asien erledigt und mit westlichem Know How bestückt, in Form von Telefonen wieder zurück nach Afrika. Welch ein Tausch ! Ein wenig erzerner Dreck weg und zurück kommt: Ein Telefon. 1 a gebraucht für dreimal gar nichts an Kosten aus Europa oder 1 b neu aus China.
Das ist denn auch das Wirtschaftswachstum. Mopeds aus China und Telefone. Ansonsten kann ich in Togo und umliegenden Ländern nicht viel mehr feststellen was sonst auf Wachstum deuten soll. Gekaufte Ware aus den Erlösen von Öl und Erden sind kein Wirtschaftswachstum. Es sind, wie schon vor Jahrzehnten, die Investitionen ausserafrikanischer Länder, die hier Dinge am Laufen halten. Alle paar Jahre signalisiert man einem anderen Land, dass man erhöhtes Interesse an einer Zusammenarbeit hat und lässt sich dann von denen als Bedingung dafür zuerst mal ein paar Straßen bauen. Das Netz selbst wird ja auch nicht hier zur Verfügung gestellt. Die Provider sitzen woanders. Es gibt keine nennenswerte Berater- oder Entwicklerstruktur. Nur, wie bei Autos, Telefonen und anderen Gebrauchsgüter, eine Kleinstindustrie der Bricollage, der recycelnden Instandsetzung. Wie üblich mit der allgemeinen Bewunderung in westlichen Zeitungen, wie auf der improvisatorischen Ebene scheinbar Exorbitantes geleistet wird.
Die Erhöhung des Bruttosozialprodukts liegt an der steuerlichen Erfassbarkeit des Umsatzes mit Benzin und den neuen Medien, die in Togo, wie in vielen anderen afrikanischen Ländern, in der Hand des Clans des Präsidenten liegt. Deren Gewinn ist also die scheinbare Verbesserung der Ökonomie nach aussen. Denn es ist das europäisch-US-amerikanische Konstrukt des Bruttosozialprodukts, das ein Land in der Liste der Armutshirarchie und im Wachstum definiert, aber nur etwa 30% des gesamten Umsatzes eines afrikanischen Landes erfasst. Formen der Subsistenzwirtschaft stellen keinen Rechenfaktor dar, was die Definition von Armut erheblich verzerrt.
Technologien also, die über einen Importmarkt funktionieren und nur durch Zoll, Gebühren und neuerdings der unsäglichen Mehrwertsteuer einen relevanten Umsatz darstellen, seien das Wachstum Afrikas. Sprit und Sprech.
Filme sind im Vergleich mit dem Rest der Welt in Afrika qualitativ eher unterbemittelt. Die eigenen Produktionen sind mit Ausnahme von ein paar ganz wenigen Ländern vorwiegend unprofessionell und sind kein Exportartikel. Was den Weg auf europäische Filmfestivals schafft, ist denn auch meistens mit finanzieller Unterstützung aus einem der westlichen Länder. Neben allgegenwärtigen Soaps im Fernsehen, Kino ist vollkommen ausgestorben, sind den Menschen hier Filmchen wichtig, die kurz und pointiert auf dem Telefon anzuschauen sind. Per WhatsApp als Link oder Datei zugesandt, füllen sie die Speicher der immer umfangreicher werdenden Smartphones und dienen so der allgemeinen Erheiterung oder Propaganda. Freundschaften werden im internationalen Trend durch gegenseitiges Zeigen von Filmchen gepflegt, die neben religiöser Propaganda und Brutalität noch viel dümmlichen Sexismus enthalten. Staunen und Lachen sind die bevorzugten Reaktionen.
Die Langsamkeit des Internet ist enorm. WhatsApp und Facebook, die zwar im Internet basieren, werden als eigenständige Dinge wahrgenommen oder fälschlicherweise als das Internet schlechthin interpretiert. Der Hinweis, dies wäre nur ein Bruchteil des Angebots, stößt oft auf völliges Unverständnis. WhatsApp mit Sprachnachrichten und Filmchen sind schnell, Bluetooth ist die ideale Ergänzung. Für Jemand wie ich, der 1994 in das Medium Internet einstieg und damals aus der Fraktion des Verbrauchers noch zu den Pionieren gehörte, ist der geografische Wechsel von Europa nach Afrika unter professionellen Aspekten ein unfassbarer Rückschritt. 1994 ächzte und krächzte zwar das Modem infernalisch impertinent, aber es übertrug. Zumindest mehr als 3 KB in der Sekunde. Da muss man in Deutschland schon in einem neuen Tal der Ahnungslosen wohnen, um noch nachvollziehen zu können, was 3 KB bedeuten. In normalen Verhältnissen überträgt es hier mit 50 KB. Diese Geschwindigkeit als festen Vertrag im Haus zu haben kostet im Monat zwei Monatslöhne einer Bedienung oder eines Nachtwächters und immerhin noch etwa doppelt so viel wie in Deutschland. Rechne ich den Ausfall weg, dann etwa vier Mal so viel wie in Deutschland. Rechne ich die Langsamkeit als Faktor …. Lassen wir es lieber.
Einmal wollte ich den Anbieter wechseln, weil die Firma des Präsidenten über Kabel geht und eines davon von einem LKW abgerissen wurde. Es dauerte stattliche zwei Wochen bis man den Schaden behob. Doch man sagte mir, dass eine andere Firma, teurer und über Satellit, aus anderen Gründen genauso unzuverlässig sei. |
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Ich möchte nun schildern, wie das im Alltag aussieht. Zeitung lesen, ein Flugticket buchen oder Emails empfangen. Alles Banales. In Europa. Aber nicht in Togo.
Es gab in den Neunzigern mal ein berühmtes Filmchen, wie ein Büroangestellter, von der Überwachungskamera beobachtet, voller Zorn seinen Computer zerhaut. Dieser Film fällt einem ein, wenn man das 15. Mal auf der Bezahlseite der Fluggesellschaft hängen geblieben ist. Die brauchen scheinbar viel Schmackes um aufzugehen und das hat das Internet hier oft halt nicht. Die Seite lädt und lädt und lädt und irgendwann wird sie gesperrt, weil die Fluggesellschaft und deren Programmierer einen ankommenden Betrug wittern. Also wieder von vorne eingegeben und gebucht und es lädt und lädt und lädt und irgendwann wird die Bezahlseite wieder gesperrt. Ähnliches kann passieren, wenn man auf seinem Konto den Stand anschauen möchte. Es lädt und lädt und lädt und irgendwann wird die Seite gesperrt.
Meist geht es mit ein wenig Warten. Doch manchmal sieht schon Zeitung lesen so aus: 3 Seiten in Tabs öffnen und dann in den Gymnastikraum. Nach zehn Minuten Leibesübungen zurück an den Computer um den Anschluss an heimatliches Geschehen zu bekommen. Parallel kann man schon mal neue Seiten in neuem Tab öffnen oder, wenn es zu kurz war, wieder eine Weile in den Gymnastikraum gehen. Radio hören geht nicht, weil es ständig unterbricht.
Ähnlich, möchte man seine Domain im Internet aktualisieren. Hat man die neue Seite auf dem Programm im Computer fertiggestellt muss man lauern, wann man sie auf den externen ftp-Server stellen kann, denn auch das geht mitnichten immer.
Vorzugsweise am Wochenende ist das Netz weg. Manchmal denke ich, der Herr Präsident möchte, dass alle in die Kirche gehen, den sehr oft ist es Sonntags morgens weg und nicht nur das, sondern auch öfters mal der Strom. Ohne den gibts kein Modem, als auch wieder Internet weg. Hier hilft nur das Guthaben auf dem Telefon um mit der "Teilen"-Funktion den Computer mitarbeiten zu lassen. Zu den Kosten des Hausanschlusses kommen also noch die ganz mobilen Kosten der Internetverbindung mit dem Mobiltelefon. Die Kosten läppern sich zusammen. Doch wehe Sie haben versucht ein Google-Spiel-App vom chinesischen Telefon zu eliminieren, weil es, ungenutzt, im Hintergrund trotzdem MB's zieht. Bei der automatischen Suche danach zieht es Ihr Guthaben auf dem Telefon in drei Minuten weg. Plötzlich ist die Verbindung erstaunlich schnell. |
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Volt, Watt, Ohm - ohne mich gibts keinen Strom.
Die Stromversorgung ist ein anderes Kapitel, tangiert aber das Internet. Schon auf kleine Stromschwankungen reagieren zum Beispiel die Programme allergisch, mit denen man Filme von Youtube herunterladen kann. Ein winziger Spannungsfall und man kann mit dem Herunterladen neu beginnen. Trotz Netzverbindung erreichte ich den Rekord von etwa vier Stunden um einen kleinen Videoclip von 60 MB herunterzuladen, den meine Freundin, die Sängerin, zum Üben haben wollte. Normalerweise dauert das in Togo so ungefähr 40 Minuten bis eine Stunde. Sie lesen richtig.
Filme herunterzuladen die nicht von YouTube sind geht oft gar nicht, weil das einzige Programm das ich dazu finden konnte, das nicht will. Es ist nämlich auch nicht möglich, einige Programme herunterzuladen. Warum sich das hier in Togo verweigert, hat sich mir noch nicht erschlossen.
Eine Systemerweiterung ist völlig unmöglich. Wenn ein GigaByte ins Spiel kommt, muss man das Laden auf den nächsten Aufenthalt in Europa verschieben.
Was einigermaßen geht ist Skype. Nicht immer, aber es geht. Ein wenig akustische Schwierigkeiten wenn man auf analoge Telefone anruft und Video lässt man auch unter Skypern lieber weg, aber es geht. Wenn Strom und Netz da sind. WhatsApp als Telefon geht meist nicht. Das hat einen Glücksfaktor. |
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Modem im Hotel Alize | Lomé - Baguida |
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Auch das Empfangen von emails wird zu einer spezifischen Angelegenheit.
Wer von Europa gewohnt ist, drei mal am Tag einen Blick in seinen Postkasten zu werfen, Kurzmails sofort zu bearbeiten und mails die eine länger Bearbeitung beanspruchen, sagen wir mal, jeden vormittag aufzuarbeiten, sieht sich in Afrika angekommen mit einer Umstellung seiner Angewohnheiten konfrontiert.
Die Verbindung ist da und arbeitet, am alten Mac noch an einem grafischen Kreisel der sich drehte sichtbar, aber das Mailprogramm ist nicht in der Lage die offensichtlich vorhandenen mails auch zu empfangen. Was besonders lästig ist, dass an neuen Geräten nicht mehr sichtbar ist, ob überhaupt geladen wird. Wenn so ein europäischer Künstlerknallkopf ein 25MB-pdf mit seinem Dekomüll sendet, sehen sie an keinem kreiselnden Kreisel mehr ob überhaupt geladen wird. Über so genannte Account-Informationen können theoretisch die mails die auf dem Server liegen angeschaut werden. Eine schöne Angelegenheit, können doch mails gegebenenfalls dort schon vor dem Empfang gelöscht werden. Nicht so in Togo. Die Übertragungsgeschwindigkeit reicht oft nicht, um die Account-Informationen einzusehen. Läuft mit automatischem Impuls nach öffnen des Programms der Empfang, können, selbst wenn irgendwann doch angezeigt wird, die dort liegenden Mails während des Empfang-Modus nicht gelöscht werden. Nun also läuft und läuft die Übertragung. In dem Moment in dem ich diesen Satz schreibe, empfing das mail-Programm bereits rund eine halbe Stunde, während der ich noch zwischen dem Schreiben einen Bildungsartikel in Wikipedia las. Eine halbe Stunde ist ein großes Mail, aber es kann auch bedeuten, dass das Programm einfach hängt. Was nun? Tatsächlich zeigte nach einer halben Stunde das Fenster der Account-Informationen, nun oh Wunder offen, dass bei den zwanzig Mails eines mit 9 MB die anderen im Empfang blockiert. Es sind aber zwei mails dahinter auf die ich schon seit einem Tag warte. Da, glücklicherweise mit einem klaren Betreff ausgefüllt, ersichtlich ist, dass der 9-MB-Brief ein Angebot mit Bildanhang ist, kann aber will ich es auch nicht löschen. Eine halbe Stunde ist auch für 9 MB eine lange Sache. Also entscheide ich mich, dass Mail-Programm zu schließen, denn es hängt.
Nach zwei Minuten wieder geöffnet, verweigert das Programm, trotz offensichtlicher Verbindung, zu empfangen. Seit nunmehr zwanzig Minuten drücke ich den Empfangsbutton. Mal kommt das Zeichen für eine gekappte Verbindung, mal ist die Verbindung ungestört, aber es empfängt nicht. Mal empfängt es, bricht aber irgendwann aus nicht nachvollziehbaren Gründen ab. Der Empfang von 20 mails bei denen nur eines mit einem gewissen Volumen dabei ist, dauert in diesem Fall 40 Minuten. Es ist in dieser Zeit nicht möglich, konzentriert etwas anderes zu machen. Man will die mails, von denen zwei erwartet werden und ein drittes ein Kundenanliegen ist, ja bearbeiten. Schließen und irgendwann später erneut versuchen, kann bedeuten, das ganze pro cedere geht von vorne los. Denn zeigt es die Account-Informationen nicht mehr an, kann ja ein neues großes Mail in der Warteschleife hängen. Mache ich nun ein wenig Gymnastik oder lese ich einen Zeitungsartikel?
Wieder hat es den Empfang abgebrochen. Nach 45 Minuten. Ich stehe auf, laufe 5 Meter zum Modem und stelle fest: Verbindung vorhanden. Sind alle Lichter an, sollte es so sein. Es kommt aber öfters vor, dass alle Lichtlein scheinen, aber trotzdem, wie das geht ist ein Rätsel, die Verbindung nicht klappt. Nun muss ich aber davon ausgehen, dass die Verbindung geht, so wie es anzeigt. Der Empfang hat sich selbstständig wieder eingeschaltet und die kreisförmige Grafik dreht sich, nur am alten Mac, fleißig um zu zeigen, dass sie arbeitet. Kein Account, also auch nicht diejenigen, auf denen ich gerade kein mail empfange, zeigen eine Störung. Nun sind es 50 Minuten. 50 Minuten eines Freiberuflers sind in Deutschland ein realer Wert. Nicht so in Togo. Alles hat eine andere Grundlage und Berechnungen. Meine Zeit hat hier keinen messbaren Wert.
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Solche Dinge muss eine Firma wissen, wenn sie hier eine Niederlassung betreibt.
Egal wie effizient ein Angestellter in Deutschland ist, er kann völlig uneffizient in Togo werden. Wenn es die Person aus seinen Gewohnheiten haut und er die persönlichen Umstellungen nur mangelhaft bewerkstelligt, kann aus einer guten plötzlich eine sehr schlechte Mitarbeiterin werden und Niemand in Deutschland hat eine Erklärung oder eventuell eine falsche.
Im Moment hat es die Übertragung wieder abgebrochen. 55 Minuten. Ich drücke wieder auf Empfang, denn ich will, will und will nun meine Mails bearbeiten. 5 Meter zum Modem, das jetzt sehr unruhig flackert. Spätestens das bedeutet: ein Verbindungsproblem. Es ist verbunden, aber vielleicht so mit 2 KB. Verbindung läuft, die Empfangsgrafik zeigt "arbeiten". Nun ist es ein Stunde. Die Verbindung reicht weiterhin nicht, erneut im Fenster der Account-Informationen ein Einsehen zu bekommen. Dann wird es auch nicht reichen, 9 MB zu empfangen. Ich gehe mir jetzt einen Kaffee machen. Ganz früher gab es im Computerbildschirm tatsächlich eine kleine blinkende Kaffeetasse als Grafik um zu zeigen: Es dauert etwas länger.
Das sind ähnliche Momente, wo mich ein Bekannter von einer Hilfsorganisation anruft, sagt, die Verbindung bei ihm in Büro wäre schon den ganzen Tag hundsmiserabel und ob er mal vorbeikommen könne, denn meine Verbindung sei doch in der Regel optimal. Ich sag mal ja, denn wenn er in einer Stunde da ist, wird es wahrscheinlich besser.
Während des Kaffee machen putzte ich von einem der Fenster in der Küche das Fliegengitter, das voll mit Staub vom Harmattan ist. Dezember und Januar kommt die Sahara bis hierher an die Küste geflogen. Der Staub setzt sich unerbittlich überall hin. Auch in elektronische Geräte. Beim Putzen registrierte ich, dass der Rahmen von Ameisen oder Termiten zerfressen wird. Ich muss es genauer analysieren und unbedingt mit Insektengift bearbeiten. Im Eimer habe ich ein paar Hosen eingeweicht, die ich auch noch kurz während des Wartens waschen kann. Ich wasche wieder selbst, denn mein streng gläubiger muslumischer Hausmeister war an zwei von drei Einbrüchen bei mir beteiligt und ich musste ihn entlassen. Deshalb arbeite ich am alten Mac, dem mit dem Ladezeichen. Als ich später diesen Artikel wieder zur Fertigstellung aufgreife, dessen Entwurf ich über BackUp gerettet habe, gibts am neuen Mac diese Ladeanzeigenfunktion ärgerlicherweise nicht mehr.
Jetzt gerade hat es den Empfang wieder ereignislos abgebrochen. Wir sind bei einer Stunde und zwanzig Minuten. Es ist Sonntag. Ich sitze im Büro und drücke wieder auf Empfang. Es gibt Minuten, da klappt es und diese Minuten muss ich erwischen. Wieder Empfang. Abgebrochen. Wieder Empfang. Küche, Spüle putzen, ist seit der Gitterreinigung total verdreckt. Modem stabil. Ein Account zeigt Ausrufezeichen im Dreieck, heißt, keine Verbindung. Zwei andere Accounts sind aber offen. Eine Stunde und 35 Minuten.
Eine Stunde und vierzig Minuten. Oh. Es wurde ein Werbemail, ein Spam empfangen. Tut sich was? Nein, es war über einen alten Account einer Mitarbeiterin und nicht über meinen, in dem das 9 MB-mail alle anderen weiterhin blockiert. Schade. Das Spam hatte nur 7 KB, aber es zeigt, dass eine minimale Verbindung vorhanden ist. Küche ist geputzt, ein weiterer Artikel in Wikipedia fertig gelesen. Ich geh jetzt Hosen waschen.
Zurück von Hosen waschen sind die mails fast alle da. 2 Stunden und 10 Minuten. Leicht nachzuvollziehen, was ich über 15 MegaBite Urlaubsfotos oder 25 MB Künstlerbewerbung denke, die an anderen Tagen eindrudeln. Ich weiß, man soll so nicht reden, aber den Antiquitätenhändler aus Nigeria der mir kürzlich 120 MB in 10 mails verpackt schickte, wollte ich nach etwa 5 Stunden umbringen. Töten. Jedenfalls waren meine mails die ich ihm alle 30 Minuten sendete so gehalten, dass wir nie wieder ins Geschäft kamen. Jetzt sind alle mails da. 2 Stunden und 15 Minuten. So arbeitet man in Togo. Nebenan plärren während der ganzen Zeit zwei Kinder. Die dicke togoische Kuh die einen illegalen Essstand betreibt und mir ihren Müll dauernd vors Haus wirft, haut den ganzen Tag ihre Kinder.
Das mail das 9 MB enthielt zeigt 5 Abbildungen einer Benin-Bronze. Von dem Relief hätten 2 Ansichten genügt und mit ausreichender Auflösung hätte sie vielleicht 300 KB haben dürfen. Man fragt mich in dem mail, was ich über dieses Objekt denke. Es sei doch ähnlich wie eines das ich hätte und dessen Hintergrund bei mir auf meiner Seite sehr ausführlich und hochinteressant beschrieben wäre.
Ja. Da freut man sich doch, über so ein Kompliment. |
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Man beginnt, spam zu mögen....
Denn oft weiß man nicht, ob das mail-Programm in einem bestimmten Zeitraum empfangen hat oder nicht. Wenn in diesem Zeitabschnitt nun ein spam kam, weiß man: Aha der Postbote war da. Er hatte nur nichts interessantes dabei.
Kurz bevor dieser Artikel fertiggestellt wurde, gab es einen technologischen Quantensprung. Das Netz sollte, bei gleichem Tarif doppelt so schnell wie bisher werden. Bis es soweit sei, musste allerdings umgestellt werden, was bedeutet, dass von Freitag auf Samstag das Netz abgeschaltet wurde. So sagte man mir. Nach mehreren samstaglichen Besuchen und Anrufen eröffneten mir die freundlichen Damen: Es wird doch Montag.
Aus Tagen wurden Wochen. Sechs. Sechs Wochen war mein Netz weg. Nach Brüllen und Schreien weil auch noch ständig angelogen, nach deprimierendem Warten in einem heruntergekommen Warteraum, wurde ich wieder in meinen alten Tarif gesetzt. Ohne Schadensersatz, ohne Entschuldigung, aber mit zu bezahlenden Rechnungen für diese Zeit.
Das Resultat ist unter dem Strich ernüchternd. Es gibt fast keine deutsche Firmen mehr in Togo. Nur noch Rentner mit einer 30 oder 50 Jahre jüngeren Frau von denen keiner mehr versucht, den digitalen Anschluss an die Zeit zu bekommen. Denen genügt das Bier, das früher mal von Deutschen gebraut wurde und heute, etwas schlechter, von Franzosen oder noch schlechter, von Afrikaner. In den 1980er waren viele junge Europäer in Afrika, die kleine Firmen gründeten. Heute fehlt diese Gruppe. Übrig geblieben sind im Bereich Kleinfirmen von Europäern nur die, die es seit 30 Jahren geschafft haben, Korruptionsphasen und Krisen zu überleben. Meist im Bereich Im- und Export sowie Gastronomie. Wenig Handwerk. Also kaum mehr Ausbildungsbetriebe.
Als ich 1995 mit meinen Seiten ins weltweite Netz ging, hatte ich die Vision, dass das Internet die riesige Möglichkeit für Afrikaner beinhaltet, einen entwicklungstechnischen Anschluss zu bekommen. Sie könnten quasi aus dem medialen Nichts ein paar Entwicklungsstufen der Industrienationen überspringen und durch neue Kommunikationsformen in mehreren Wirtschaftsbereichen boomen. Irgendwann merkte ich aber, dass trotz einer Verbreitung von Internet mit nebenbei fehlinterpretierter Verspätung meine Seiten gar keine Zugriffe aus Afrika hatten. Wurde ich um die Jahre 2000 bis 2010 weltweit mit bis zu 50.000 Besuchern monatlich auf meinen Seiten als die Informationsseite für Kunst aus Afrika schlechthin akzeptiert, kümmerte das in Afrika selbst Niemand. Dort, wohin meine Informationen ausgerichtet waren, gingen sie ins Nichts. Museen, NGO’s, Kunsthistorikerinnen, ganze Berufsgruppen weltweit nahmen mein kostenloses Informationsangebot wahr und ich muss heute erkennen, dass ich mehrere hunderttausend Euro in den Sand gesetzt habe, weil es mir nicht die erwartenen Kontakte und Anerkennung brachte. Es gibt fast keine afrikanischen Sammler, kein afrikanischer Kunsthistoriker in Afrika nimmt die Seiten wahr, Künstler glotzen Facebook und mich kennt kein Schwein.
Die ganzen tollen mails von geförderten Initiativen zu afrikanischen Themen in Europa, deren mailversand meist von europäischen Firmen teuer gefertigt und versandt werden, - ich mache sie nicht mehr auf. Die mails kommen rein und bevor es beginnt die Bilder zu ziehen, schalte ich die Netzverbindung ab. Da werden Fotos reingepackt mit einem, zwei, kürzlich war eins mit sage und schreibe 25 MB dabei. Das heißt, mails in der Größenordnung wie ich sie selbst verschicke, mit etwa 0,5 MB schaue ich mir kaum mehr an und wenn fast nie mit Bild. Noch 2001 war ich stolz darauf, die erste Berliner Galerie gewesen zu sein, die in html gestaltete mails versendete und mit wenig KB im Versand, dann die Bilder nach Empfang von meinem Server zieht. 2016, 15 Jahre später, schaut diese Art von mails in Afrika fast Niemand an.
Ich hatte mich in meinen deutschen Galeriejahren immer gewundert, warum Künstler aus der ganzen Welt meine Galerie besuchten, sich aber fast nie Künstler aus Afrika bei mir bewarben. Weil sie nie mails aufmachten, ständig die mailadresse änderten, nie ein mail weiterleiteten. Die ganze Welt ist dran am Markt. Nicht so Afrika.
Niemals habe ich von einem Künstler aus Afrika eine Biografie so zugeschickt bekommen, dass ich leicht in html einbetten konnte. Wie ich so schreibe, fällt mir ein, niemals überhaupt je eine digitale Biografie erhalten zu haben. Nicht mal ein Fehlerhafte. Niemals habe ich sofort verwertbares Fotomaterial zugeschickt bekommen. Niemals kamen gute Texte aus Afrika. Alles macht der weisse Mann.
In diesem Zusammenhang fragte ich mich öfters: Wen erreichen eigentlich die von öffentlichen Geldern geförderten Kunsthistorikerinnen vom Institut für Auslandsbeziehungen? Contemporary & heisst solch ein Magazin im Internet. Haben die Zugriffe aus Afrika? Oder sind auch das nur Zugriffe von Afrikanern, die über Centre Culturel Français oder Goethe-Institut nach Europa gefördert wurden und Europäer*innen, die sich für das Wohl und die Entwicklung Afrikas einsetzen?
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Modem im Hotel Alize | Lomé - Baguida |
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Auch die Fotografie zum Hype macht Europa.
Das macht allerdings hauptsächlich die weisse Frau. Mit Beruf Kunsthistorikerin. Was hat das nun mit dem Internet zu tun?
Die Fotografie eines gemalten Bild ist aufwendig herzustellen. Ist das Ding aus dem Rechteck oder wirft ein schlechtes Licht so sinkt die Qualität der Wahrnehmung sofort. Man muss einen Hintergrund bauen, eventuell auf Photoshop freistellen, benötigt Lampen oder muss mindestens mit einer guten Kamera eine optimale Lichtsituation abwarten. In jedem Fall ist alles mit Aufwand verbunden um dann das Foto noch in der richtigen Größe zu bearbeiten und es noch eventuell in ein pdf-Dokument einzubetten.
Mit Digitalkameras oder sagen wir mal mit der Schnappschuss-Fotografie insgesamt ist da vieles einfacher. Bewerbungen liegen gewissermaßen schon fast fertig auf der Kamera. Wird ein Foto angenommen, lassen sich von ein paar Länder in denen die Verbindungen besser sind, auch hochauflösend versenden. Also kommen fast alle Fotografen und -innen aus Nigeria und Südafrika. Dann wird noch eine CD versandt und kostet keine Transportlogistik und keine Verzollung wie das gemalte Bild oder die Skulptur. Entwicklung bezahlt und auf Aludibond gezogen wird in Europa. Alles solchermaßen über die neuen Medien verbilligt muss man nur noch sagen: Ein Hype. Und fertig ist die neue Kunstgeschichte. Mit unfassbar viel exotisch angefärbter Massenware.
Ich wiederum habe mich für ein frankophones Land entschieden, wo es, wie ich nun feststellen musste, entschieden gar keine Fotografie gibt. Bevor ich hierher kam, hatte ich das mit dem Hype zwar schon geahnt, doch nun habe ich Gewissheit.
Und heute sitze ich in Afrika, muss meine 5.000 Seiten von html auf xhtml konvertieren, manuell auf jeder dieser Seiten alten CSS-Müll der letzten 20 Jahre löschen, wegen Mobiltelefonen auf denen man meine Seiten trotzdem nicht anschaut sämtliche Rahmen neu bezeichnen und kenne Niemand, der nur ansatzweise eine Hilfe wäre. Der Hausanschluss ist weg, weil zu unzuverlässig und zu teuer und ich muss nun die Seiten zuhause vorbereiten und dann im Internetcafé auf meinen ftp-Server laden, weil mir Hotels und deren Getränke dort zu teuer geworden sind. Im Internetcafé bezahle ich in Zeiteinheiten was in Cent-Beträgen bei verminderten Einkünften ganz ganz langsam teuer zu werden beginnt, von der ständigen Anfahrt gar nicht zu reden. Es ist laut und es ist schmutzig und das Personal ist schlecht. Habe ich mehrere Seiten geladen, beginnt die Kontrolle sämtlicher Links und die Überprüfung, ob Bilder und Text in verschiedenen Browsern richtig sitzen. Eine zwar einfache, sich immer wiederholende Tätigkeit, aber dennoch eine, die hohe Konzentration fordert. Das machen Sie mal in einem Cybercafé. Ich kann Ihnen versichern lieber Leser, dass sie bei solchen Arbeitsbedingungen sehr angespannte Nerven bekommen und nur zu gern mal einen Schrei loswerden würden. Es gibt keine Benimm-Regeln oder Netikette. Da wird auf die Tastatur gehauen, als wolle man jemand bestrafen und ins WhatsApp-Telefon geschrien, als wolle man mit der Nachbarrepublik in direkten Kontakt kommen.
Dafür habe ich andersherum schon ein blaues Auge bekommen. Als ich einmal aus Jux zu einem sonst in Belgien lebenden Togoer sprach, der am großen runden Tisch trotz sich unterhaltender Gäste laut in sein Telefon brüllte: Aber gell, in der Zivilisation gehen wir ein wenig weg vom Tisch.
So schnell konnte ich gar nicht erstaunt sein, wie der angestürmt kam. Hier wird Rücksichtslosigkeit noch rücksichtslos und ganz ohne Humor durchgesetzt. Aber Hallo.
Batsch.
Es gibt viele Gründe, warum die meisten Länder in Afrika nur noch für Hilfsorganisationen interessant sind. Nicht wirklich funktionierendes Internet ist Einer. Benehmen, mangelnde professionelle Nutzung und lärmende Rücksichtlosigkeit im Umgang mit den Medien ein Zweiter.
Sie lasen: Objektive Tatsachen und subjektive Wahrnehmungen. |
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