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Galerie Peter Herrmann

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Ein offener Brief vom 27. Januar 2012
 
Sehr geehrte Frau Plankensteiner,

Danke. Ein herzliches Danke für Ihre Ausführungen.

Worum ich schon Jahre in unzähligen Korrespondenzen gebeten habe wird nun wahr. Eine Stellungnahme. Endlich eine Stellungnahme die sich gegen meine Ausführungen wendet. Endlich hatte jemand den Mumm. Sie sind es. Frau Doktor.

Sie holen Forkls lächerlich iosinierende Strahlenkanone wieder aus der Schublade mit der er schon einmal einen Prozess verlor. Pernickas Bleiverfall wird als seitliche Unterstützung trotz verlorener Prozesse wieder aus der Versenkung geholt. Auf was ich aber am meisten gespannt bin ist die Durchsetzung Ihrer Ausführungen. Die strotzen so vor Fehler, dass Sie bereits für Gelächter sorgten so viele sind da drin. Ich habe sie unten als pdf zur Kenntnissnahme angehängt. Durch Ihre Einschätzung beschuldigen Sie nicht nur mich, sondern Sammler, Händler und Auktionshäuser außerhalb dieses Falles auf sehr gehobenem Niveau. Am Meisten bin ich aber gespannt auf Ihre Fotos der Fälscherwerkstätten. Endlich hat jemand gefunden, nach dem wir schon Jahrelang forschen.

Oder meinen Sie Ihre Fotos von Bronzewerkstätten in denen Repliken hergestellt werden? Die, die Sie schon in Wien zeigten? Mit dem Gießer der lachend in die Kamera schaut und sich offensichtlich freut, dass ihm jemand bei der Arbeit zuschaut?

Für wie dumm halten Sie eigentlich Afrikaner? Haben Sie nicht meine Passage In der Höhle des Hasen gelesen , in der ich ausführe, wie rassistisch es ist, ganze Berufszweige zu diskriminieren? Glauben Sie ernsthaft, man würde Sie in eine Fälscherwerkstatt lassen? Sie darin auch noch Fotos machen lassen? Das hört sich reichlich nach "Indiana Jones" an. Vielleicht könnten Sie uns schildern, wie sie da wieder rausgekommen sind? Wäre ein toller Roman.

Können Sie uns nun als Expertin mitteilen, wie ein falscher Gußkern eingebracht wird? Mit welcher Methode wird eine künstliche Patina erzeugt? Warum leeren die Gießer eine Dose in die Legierung damit Aluminium reinkommt? Um uns zu verwirren? Sehr raffiniert, die kameruner und nigerianischen Fälscher! Die Verwirrstrategie. Aha. Welche Listen nehmen die Fälscher als Grundlage für ihre Legierungen? 

Danke, Frau Plankensteiner, für die vielen Erhellungen die wir in nächster Zeit von Ihnen erwarten können! Aber bitte bitte nicht die ollen Kamellen die wir schon alle mehrfach durchgekaut und ausgespuckt haben. Mit denen die Ethnos und die, die sie kaufen wollten reihenweise Prozesse verloren haben. Oder glauben Sie, bei bestellten Rohlingen, denen dann in Deutschland Patina und Gußkern beigefügt wird, könnten wir nicht darauf achten, dass eine Legierung verwendet wird die in das metallurgische Schema passt? Wäre eigentlich auch logisch in der Konsequenz. Oder?

Lehnen Sie die Thermolumineszenz-Analyse im Ganzen ab? Das wäre seltsam. Oder wollen Sie unterstellen, dass irgendwo in Deutschland Patina aufgebracht und Gußmaterial eingebracht wird? Der Gußkern mit einer anderen Methode wie Pulver und Bindemittel, das von der Universität Konstanz in Kooperation mit dem Labor Kotalla nicht festgestellt werden kann? Da könnten Sie doch bitte noch etwas genauer werden. Mit welchen Säuren an der Patina? Auch noch interessant. Sehen Sie Frau Plankensteiner. Da fehlen noch wichtige Anhaltspunkte in Ihren Ausführungen um die ich Sie gerne bitten würde bevor Sie mit einem pauschalen Fälschungsvorwurf um sich werfen. 

Darum habe ich die Sammlung Garn in dem Wissen von 1920 bis 1940 ausgestellt, weil ich, ebenfalls mit 99 !!%er Sicherheit von der Seriosität eines Herr Garn als Verkäufer ausging und davon, dass Frau Dolz zumindest einen Teil der Objekte kennt und kannte. Frau Dolz plädiert denn auch auf "Ein bißchen schwanger". Also, die Objekte wären halt ein bißchen alt. So bestenfalls frühes zwanzigstes Jahrhundert. Könnten Sie beide sich darauf innerhalb der Prozessführung einigen? Des Weiteren verlies ich mich auf die Expertise des Auktionators Günther aus Dresden, der die Existenz der Sammlung Garn schon Jahrzehnte kennt und das Labor Kotalla auf meine stilistische Beurteilung hin eine von meiner Schätzung unabhängige Expertise fertigt noch bevor ich selbst die meisten Objekte real in Händen hielt und der Kunsthändler Roth als Finanzier den Ankauf leitete. Wo in dieser Kette scheint für Sie etwas nicht zu stimmen? Könnten Sie hier noch genauer werden?

Sie haben die strittigen Objekte wegen denen ich angeklagt bin selbst nicht gesehen. Haben Sie vergessen, dass ihr Kollege Forkl, den ich mit seinen Fälschungsvorwürfen zuerst in die Presse und dann bis in den Rundfunk brachte, genau darüber gestolpert ist? Im Rundfunk sagte er, er brauche die Objekte nicht zu sehen, ein Foto davon genüge ihm. Damit war er final in der Kunstwelt, von der er nicht den Funken einer Ahnung hatte, so unten durch, dass ihn in Stuttgart bis heute niemand mehr wirklich ernst nimmt. Er war ja noch nicht einmal an Ihrer Ausstellung in Wien dabei, obwohl sonst alle Museen beteiligt waren. Lesen Sie noch einmal die "Stuttgarter Posse". Zur Erinnerung:
http://www.galerie-herrmann.com/arts/art6/Kolumnen/Posse.htm

In Stuttgart hat man mich allerdings nicht mit Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen geärgert.

Da Sie im Verein mit ein ein paar Ethno-Kollegen (die ein Interesse daran haben, mir wegen Verulkung eine zu semmeln) nun mit Rückendeckung des Landeskriminalamtes auf mich eintreten, erlaube ich mir, mit einem exemplarischen Objekt Ihre Ausführungen im Ganzen in Frage zu stellen. Hier ein Auszug einer Ausführung an meine Strafverteidigerin. Es betrifft ein Objekt, das ich schon verkauft habe und mein Kunde sehr Geschäft schädigend zum Verhör beim LKA erscheinen musste:


 

 

Guten Morgen Frau ...........,

noch einmal ganz kurz ein Resümé. Frau Plankensteiner hat unsere Objekte nicht gesehen. Geht schon mal gar nicht. Sie geht von dem unreflektierten Grundsatz aus, alles sei pauschal Falsch und bastelt dann drum herum ein hanebüchenes Gerüst stilistischer Ungereimtheiten.

Nur mal ein einziges Beispiel: Der Stab Nr. 09, Yoruba. Von Herr ...... anbezahlt.
http://www.galerie-herrmann.com/arts/art3/westsued/09_Yoruba_Stab/index.htm
Herr Garn benennt ihn, den Stab, in der eidestattlichen Erklärung als Objekt seines Großvaters aus den Jahren 1920-1940. Frau Dolz, die Afrika-Kustodin aus Dresden benennt ihn als eines der Objekte, die sie schon lange kennt. Herr Günther, der Auktionator aus Dresden gibt eidestattlich an, die Sammlung noch aus DDR-Zeiten zu kennen. Wir lassen eine TL-Prüfung machen, die ein von mir stilistisch geschätztes Alter +- 200 Jahre unabhängig mit 220 Jahren ergibt.

Dazu schreibt Frau Plankensteiner, es sei unwahrscheinlich, dass wir einen Gußkern durch Bohrung entnommen hätten. Wie bitte? Es müsste überprüft werden, ob die Figur überhaupt einen Gußkern hätte? Ja was, gute Frau Plankensteiner, hätten wir denn geprüft? Glaubt sie, Herr Kotalla bohrt und nimmt dann eine Tonscherbe aus dem Regal um sie anzupassen? Aus einem geschlossenen Bereich? Das idealste was einem Expertiseur wiederfahren kann? Stilistisch wirke der Aufsatz kantiger und deshalb jünger wie von mir angegeben? Was soll der Quatsch? Dies, obwohl sie gar kein Vergleichsobjekt kenne. Trotzdem wäre unser Objekt kantiger und deshalb jünger?


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Frau Plankensteiner. Sie geben gegenüber dem LKA an, ich sei so raffiniert, Dinge zu benennen, aber keine Namen zu nennen. Gut Frau Plankensteiner. Ich werde in nächster Zukunft wieder Namen nennen. Auch Ihren. Auch den von Frau Dolz und Herr Junge. Seit Jahren verbreite ich, dass wir Konsens brauchen. Ich bin mit mehreren metallurgischen Laboratorien in Kontakt. Mit Physikern und Chemikern. Mit Kunsthistorikern, Händlern und Politikern. In weiten Kreisen bin ich eine geachtete Person. Nur von ein paar halsstarrigen Ethnos und ein paar skrupellosen Konkurrenten, die beide zusammen als Gruppe mehr menschliche Probleme haben als fachliche, kommen immer wieder unqualifizierte Gerüchte.

Gerüchte. Bisher. Darum noch einmal mein herzliches Danke. Endlich können wir an Fakten oder auch am nun offiziellen Nichtvorhandensein von Fakten ansetzen. Was ich mit Freude tun werde.

Mit sehr freundlichen Grüßen,

Peter Herrmann

 


 
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Benin - Könige und Rituale - In der Höhle des Hasen Bissiges über ein Wiener Symposium. Im Mittelpunkt: Frau Dr. "Indiana Babs" Barbara Plankensteiner.

Bronzen aus Südnigeria. Eine ausführliche Zerlegung von Dr. Barbara Plankensteiner


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