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Diese kleine Bronzeplatte zeigt ein Figurenpaar, welches von reptilischen Darstellungen ergänzt wird. Links ist die bärtige Figur eines Mannes, rechts vermutlich die Figur einer Frau, obwohl keine typisch weiblichen Merkmale zu erkennen sind. Diese Figur könnte ebenso ein antropomorphes Wesen sein, die bei mehreren Kulturen der Sahel mit unsichtbaren Wesen in Verbindung gebracht werden. Stilistisch können drei Merkmale den Dogon zugeordnet werden: das ährenartige/geflochtene Dekor der Umrandung, die Ausführungen der Gesichter und die schmalen langgestreckten Oberkörper mit nahe am Körper liegenden Armen.
Paardarstellungen sind bei den Dogon der Elfenbeinküste in zahlreichen Größen und in unterscheidlichen Materialien zu finden. Abbilder von Paaren gehören zu den unerlässlichen Bestandteilen auf den Schreinen von Wahrsagern und dienen einer Vielzahl weitererer Zwecke.
Ob die kleine Platte als ein Gefässdeckel, als Tür oder Zierobjekt diente, lässt sich nicht ablesen. Die seitlichen Drehzapfen sind zu eckig für eine Klappfunktion und Gebrauchsspuren sind auch nicht erkennbar.
Vgl.:
Karl-Ferdinand SCHAEDLER: Erde und Erz. Panterra Verlag, Eurasburg, S. 93-110
Stefan EISENHOFER: Afrikanische Kunst. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin, S. 48. |