Die durch eine TL-Expertise auf das Jahr +/- 1930 datierte Bronzefigur steht in der Tradition sehr viel älterer Dogon-Reiterfiguren. Sie zeigt einen bärtigen Mann auf einem fast doppelt so großen Pferd. Mit der linken Hand hält der Reiter die Zügel, in der rechten hält er einen Säbel. Der Sattel, die Satteltaschen und das Zaumzeug sind detailreich ausgeformt und reich verziert. Die Zipefelmütze des Reiters ist typisch für Region Mali und Burkina-Faso. Am Sattel hängt ein Bast-Hut der Peule.
Während die Arme der Figur sehr lang wiedergegeben sind, erscheinen die Beine proportional extrem kurz. Diese Entscheidung muss zugunsten der harmonischen Gesamtwirkung getroffen sein, denn Reiter und Pferd strahlen durch die Überlänge des Pferdes und durch den klaren Schwung des Halses Eleganz aus. Im Gegensatz zu alten Darstellungen erscheint das Objekt etwas manierierter. An der Überhöhung der Proportionen wird deutlich, dass das Objekt für einen Markt in den 30er Jahren entstanden ist. Stilistisch mischen sich hier Elemente des ausgehenden Jugendstils und der Dogon-Reiter. |