Diese elastischen Röckchen wurden für Initiantinnen hergestellt. nach dem aufwendigen Flechten und Färben wurden die Stoffe befeuchtet und über Steine geschlagen um sie elastisch und weich zu bekommen. Dieser letzte Arbeitsdurchgang ist sehr heikel. Wurde nur ein klein wenig zu stark geschlagen, war der Stoff unwiederbringlich beschädigt. Ab den 1990ern machte das aber nicht mehr viel aus. Ähnlich wie bei misslungenen Skulpturen, die für den kunsthandwerklichen Markt nicht mehr zu gebrauchen waren und nun auf "alt" mit viel Dreck beschmiert wurden, konnten auch die misslungenen Stoffe noch gewinnbringend veräußert werden. Die Fragmente wurden noch ein wenig mehr fragmentiert und prompt war das Stück nicht mehr zum Tragen sondern für den Ethno-Markt.
In einer Ausstellung in Berlin konnte man das Ergebnis dieses Tuns trefflich bewundern. Diesen Stoffen wurde Anfang der 2000er Jahre eine ganze Schau gewidmet und die zentrale Arbeit war nicht etwa ein gut gemachtes oder erhaltenes Stück, sondern eines, das aus zwanzig Teilen bestand. Als Puzzle auf Seidenuntergrund, gerahmt, mit mehreren Scheinwerfern in Szene gesetzt, sollte es den höchsten Preis erzielen. |
