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Galerie Peter Herrmann |
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Alte Kunst aus Afrika |
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Gedenkkopf einer Königinmutter |
Thermolumineszenz- Expertise |
Benin, Nigeria
16/17. Jahrhundert (+- 380 J.)
Bronze
75 cm
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Ein wesentlicher Unterschied zu den anderen Objekten aus Benin besteht in der Funktion dieses Kopfes. Während die meisten vor allem zu repräsentativen und memorialen Zwecken entstanden sind, nehmen wir nach oraler Überlieferung und wegen der ungewöhnlich rauhen Oberfläche an, dass dieser Kopf beopfert wurde. Auch die ziemlich zerstörte Basis, die normalerweise kleine symbolträchtige Objekte enthält, könnte dafür sprechen. |
Die meisten Köpfe dieses Typs weisen oft stark stilisierte und schematische Züge auf. Das Gesicht dieser Königinmutter ist dagegen relativ feinfühlig ausgearbeitet. An ihrer aufgetürmten Perlenhaube sind seitlich Rosetten aus größeren konischen Perlen befestigt. Sowohl vor als auch hinter den Ohren hängen Perlenschnüre herunter. Neben dieser mittleren Perle sind auf der Stirn jeweils vier wulstartige Erhebungen zur Darstellung von Schmucknarben angebracht. Warum das männliche Pendant dagegen drei Schmucknarben aufweist ist ungewiss. Der Hals ist ab dem Mund mit zahlreichen Korallenketten geschmückt, was als Hinweis auf den Reichtum der Person interpretiert wird. |
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Die Öffnung am Kopf war zumindest beim männlichen Gegenstück für Elefantenzähne vorgesehen, um sämtliche Taten des Königs zu illustrieren. Ob auf diesem Kopf ein Elefantenzahn steckte, auf dem die eingeschnitzten Taten der Königinmutter selbst oder die zu denen sie dem Oba verholfen hatte, bleibt fraglich. Wegen der viel kleineren Öffnung bei den weiblichen Köpfen ist außerdem fraglich, ob sie überhaupt noch zur Befestigung von Elfenbein dienten.
Weibliche Darstellungen sind sehr selten in Benin, sie beschränken sich fast ausschließlich auf Königinmutterköpfe. Reliefplatten thematisieren weibliche Mitglieder der Palastgesellschaft beispielsweise überhaupt nicht.
Vgl.:
Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria, Wien 2007, S. 395 - 398. |
Vergleichsobjekte: |
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Abbildungen: |
Staatliche Museen zu Berlin, Ethnologisches Museum |
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Felix von LUSCHAN: Die Altertümer von Benin, Band 1-3, Berlin 1919, Tafel 59. |
1898 erworben von A. Maschmann |
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Maria Kecskési: Kunst aus dem alten Afrika. Innsbruck 1982, S. 152. |
Museum für Völkerkunde zu Leipzig |
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Kunst aus Benin. Afrikanische Meisterwerke aus der Sammlung Hans Meyer, Grassimuseum, Leipzig 2002, S. 83. |
Museum für Völkerkunde Wien, Slg. H. Meyer, Slg. G. Haas |
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Armand Duchateau: Benin. Kunst einer afrikanischen Königskultur, München 1995, S. 51, 52. |
British Museum, London; Rijksmuseum voor Volkenkunde, Leiden |
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Philip J. C. DARK: An introduction to Benin art and technology, Oxford 1973, Tafel 28. |
Lindenmuseum Stuttgart |
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Lindenmuseum. Abteilungsführer Afrika Stuttgart. 1989, S. 53. |
Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Köln |
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Barbara PLANKENSTEINER (Hg.): Benin. Könige und Rituale. Höfische Kunst aus Nigeria, Wien 2007, S. 397. |
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